Chänzeli

Das Rigi Chänzeli ist ein seit Jahrhunderten berühmter und beliebter Aussichtspunkt, da er leicht von allen Leuten erreicht werden kann, sogar mit Kinderwagen. Das Chänzeli hat seinen Namen natürlich von seiner Lage, die einer Kanzel ganz ähnlich ist. Es liegt auf auf 1464m Höhe, gut 1000 m über den Seen und bietet neben Tiefblick nach Weggis eine ¾ Rundsicht des Panoramas, bei klarer Sicht vom Schwarzwald über die Vogesen bis zum Neuenburger Jura und natürlich die Berner Alpen... kurz: mehr als die halbe Schweiz! (siehe unter Geografie). 

Je nach Sicht, sonst, dank Panoramatafeln: "Do g'seht-mer, was mer g'säch..."  

Schon seit mehr als 200 Jahren kommen die Gäste der Herbergen und Hotels hier die Aussicht, den Tiefblick und die Sonnenuntergänge geniessen (siehe Stiche unter den Pamoramatafeln).  

Doch die Geschichte des Chänzeli begann vor 30 Mio Jahren, als die Ur-Reuss das Geschiebe der Erosion der jungen Alpen in einem 3 km dicken Schuttfächer ablagerte. Darum setzt sich der "Nagelfluh" genannte Fels aus gefestigtem Geröll von verschiedensten Gesteinsarten der Alpen zusammen, vor allem Kalk und Granit. Der Name Nagelfluh kommt von den wie Nagelköpfe aus dem Felsen ragenden Steinen. Dazwischen finden wir Sand- und Lehmschichten. Von der reichen Zusammensetzung des Bodens profitiert heute die Flora mit ihrer Artenvielfalt.

Vor ungefähr 6 Mio Jahren wurde diese Ablagerung durch weiteren Druck der Alpen hier aufgeschoben und schräg nach oben gerichtet. Dann war bis vor etwa 10'000 Jahren die Gegend mehrmals vergletschert. Diese riesigen Eismassen reichten bis zu einer Höhe von über 1000 müM (Findlinge Müseralp, Seebodenalp, à Nebelmeer!)) und modellierten die heutige Landschaft mit den Tälern und Seen. Am Bergabhang wurden die Schichten abgeschliffen oder sind als Bergstürze weggebrochen: heute sehen wir die markanten schrägen rötlichen Felsbänder, die Riginen.

Seit Jahrhunderten wurde auf der Rigi Vieh gesömmert. Später kamen Wallfahrer (Kaltbad und Klösterli), und seit etwa 300 Jahren erste Wanderer. Die einzigartige Lage und gute Erreichbarkeit der Rigi brachte einen schnellen Aufschwung des Tourismus. Gaststätten und Hotels wurden gebaut, sowie Träger und Führer hatten ihr Auskommen. Die Eröffnung der Rigibahn um 1871 und um 1910 die Einführung des Wintertourismus waren weitere Etappen. Heute befördern die Rigibahnen jährlich bis über 600'000 Passagiere auf die Rigi. Dieser "Massentourismus beschränkt sich aber hauptsächlich auf die Strecke Kulm – Staffel – Chänzeli – Kaltbad.

Zeit-Räume für Chänzeli-Träume
Am Geländer auf Chänzeli finden Sie eine Darstellung der Zeitachse ab Entstehung der Erde bis zur sehr jungen Rigi und heute...

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